Warener Stammtisch der Hochseefischer
Seekiste
Ossi´s schönster Urlaubstag Immer wenn ich Urlaub habe versuche ich mindestens einmal Fischen zu gehen. Nein nicht mit der Angel sondern mit einem Kutter in der Küstenfischerei. Denn wer einmal in der Fischerei gefahren ist kommt von Ihr nicht los. So ist es jedenfalls bei mir. Also habe ich mit Roland einem befreundeten Fischer aus Rerik auch diesmal wieder einen Termin gemacht um mit Ihm zum Fischen zu fahren. Wir verabredeten uns für Mittwoch. Früh sollte es losgehen so gegen 1:00 Uhr damit der frische Fang rechtzeitig zu Öffnung seines Ladens in der Auslage liegt. Ich freute mich riesig, aber Dienstag späten Nachmittag kam ein Anruf von Roland die Wetterlage lässt ein Fischen nicht zu. Es sah so aus als wenn es diesmal nicht klappen sollte aber Rasmus meinte es gut mit mir und Flaute ab. Also beschlossen wir Mittwoch gegen 19:30 Uhr auf Fangreise zu gehen. Das Haff war Spiegelglatt und es wehte ein laues Lüftchen. Schnell die Säcke mit den neuen Plattfischnetzen auf den Kutter verladen und dann hieß es auch schon Leinen los. Auf dem weg zum Fangplatz wurden die neuen Netze für das erste Auslegen vorbereitet. Sie wurden über die Klariermaschine gerappelt und in einer Hocke verstaut zum Auslegen vorbereitet. Auf der Fahrt zum Fanplatz durch das Haff in die Ostsee bis zum Riff hatten wir 2 Stunden Zeit und alles gut geschafft. Nun hieß es Ölzeug anziehen, denn auf dem Radar kam die erste Netzfahne in Sicht. Das Fischen konnte beginnen. Mit geübten griff hat Roland die Netzfahne an Bord geholt und abgeschäckelt, schnell die Vorleine in den Netzholer eingelegt und nun konnte es beginnen das Hieven. Das Netz kam an Bord aber was war das jede Menge Algensalat und kaum Fisch. Der Sturm vom Vortag hatte jede Menge Algen ins Netz getrieben und das Fangdeck war schnell voll mit grüner Algensuppe. Die erste Netzlänge war schnell eingeholt und verstaut viel Fisch war ja nicht auszupulen, die zweite Länge dasselbe Ergebnis außer reichlichen Algen kaum Fisch. Die nächste Fahne kam in Sicht, sie bildete die Verbindung zwischen der 2. Länge und der 3. Länge Roland holte die Fahne an Deck doch was war los, die 3. Länge hatte sich während des Sturmes von der Fahne abgerissen, also mussten wir Aufdampfen zur Endfahne und die Netzte von hinten aufholen. In der Zwischenzeit hatte es aus West leicht aufgebriest und eine leichte Dünung lies den Kutter Stampfen und Rollen auf dem Weg zur Endfahne. Da wir vorher mit dem Wind aufgeholt hatten, haben wir die leicht bewegte See kaum gemerkt - dies sollte sich nun ändern, wir mussten Gegenan aufholen. Zum Glück waren die Netze sauber- keine Algen, dafür um so mehr Flundern. Nun musste man das Schlingern mit den Beinen ausgleichen denn man brauchte beide Hände zum auspulen und konnte sich nicht festhalten, aber schnell hatte ich die Lage im Griff. Gelernt ist gelernt und das verlernt man nicht, auch wenn 20 Jahre dazwischen liegen. Also noch vier weitere Längen aufgeholt und als Flundern und Klieschen sortiert waren, Seehasen und man glaubt es kaum auch Lachse hatten sich in die Netze verirrt. Nachdem wir 5 Fischkisten gefüllt hatten, kam der Rest des Fanges in die Bünn, das ist eine Hälteranlage an Bord des Kutters, wo der Fisch lebendfrisch gelagert werden kann. Ging es zurück in Richtung Rerik, nun hieß es klar Schiff machen, die Algensuppe von Bord spülen, mit den Schlachtabfällen die Möwen füttern. Aussetzen konnten wir nicht mehr weil zu viele Algen im Netz waren und sie sich nicht durchrappeln ließen. Nach 6 Stunden machten wir den Kutter wieder in Rerik fest, tranken noch ein Feierabendbier und brachten den Fisch nach Hause. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Urlaub und dann werde ich wieder mit Roland Fischen gehen.Was soll ich in fernen Ländern, wenn man hier so schöne Sachen erleben kann. Herzlichst Ossi
Seekiste Teil 4 Seekiste Teil 4 Galerie-Titel: Urlaub Foto von:Ossi